Händigkeit


Viele Kinder im Vorschulalter benutzen mal die linke und mal die rechte Hand. Eltern und Erzieherinnen sind oft unschlüssig, ob das Kind ein Links- oder Rechtshänder ist.

Die Entscheidung, mit welcher Hand das Kind zukünftig schreibt, ist äußerst wichtig. Sollte man sich falsch entscheiden, kann es zu gravierenden Folgen kommen, wie z.B. zu motorischen Problemen, Konzentrationsschwäche und Lernschwierigkeiten.

Die Entwicklung der Händigkeit ist komplex und wird durch genetische Faktoren, die physische, die soziale und kulturelle Umwelt beeinflusst. Darüber hinaus formen das individuelle Entwicklungsmuster sowie motorische Fähigkeiten die Händigkeitsentwicklung.

Bis zum 3. Lebensjahr ist ein wechselnder Handgebrauch normal. Spätestens mit 5 Jahren sollte sich das Kind entschieden haben, damit es das Jahr vor der Einschulung zur Differenzierung der präferierten Hand nutzen kann. Somit ist es gut für die Schule vorbereitet.

Zur Händigkeitstestung ist eine umfassende Befunderhebung notwendig. Die genetische Veranlagung der Händigkeit ist nicht das einzige aussagekräftige Kriterium, ebenso sind die motorische Veranlagung, der Übungseffekt und die Automatisierung, die individuelle neurophysiologische Anpassungsfähigkeit sowie die Motivation des Kindes zum Einsatz der Schreibhand zu berücksichtigen.

Das Händigkeitsprofil HP nach Prof. Dr. Elke Kraus ist ein standardisiertes, validiertes und normiertes Assessment und erfasst auf Grund mehrerer Subtests unterschiedliche Dimensionen der Händigkeit. Den Anfang bildet die Anamnese. In der Testung der Handlungspräferenz werden Aspekte der geschulten, ungeschulten sowie ein- und beidhändige Fähigkeiten erfasst. Diesem Untertest wird die Leistungspräferenz in Genauigkeit und Geschwindigkeit gegenübergestellt. Des Weiteren wird das Überkreuzen der Körpermitte und die Bimanuelle Kooperation erfasst, da diese in der Forschung einen eindeutigen Bezug zur Händigkeit aufweisen.

In der Ergo Therapie Andrea Hassel wird die Händigkeit mit dem Händigkeitsprofil HP von Therapeutinnen mit entsprechender Zusatzqualifikation getestet und Kinder entsprechend gefördert.